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Orgel-Neubau

Orgel-Neubau Kath. Kirche Heilig Geist Bochum-Harpen - 2002

Orgel mit elektronischem Hintergrund

Gedanken zur Konzeption der Orgel

Die mittig auf der großen Westempore positionierte neue Orgel der Heilig-Geist-Kirche tritt uns als klassisch konzipiertes Instrument entgegen. Im Gesicht stehen rechts und links in großen Türmen die hohen Metallpfeifen des Pedals, in der Mitte, in Feldern und weiteren Türmen angeordnet, die Prinzipalpfeifen des Hauptwerkes.

Hinter den Prospektpfeifen befinden sich in der Mitte die weiteren Register des Hauptwerkes, links und rechts die der C- und Cis-Seite des Pedals. Hinter den Pfeifen des Hauptwerkes ist das Schwellwerk positioniert und spricht durch und über die Pfeifen des Hauptwerkes hinweg in die Kirche.

Zusätzlich ist für günstigen seitlichen Schallaustritt gesorgt, so dass auch im Hintergrund stehende Sängerinnen und Sänger guten akustischen Kontakt zum Instrument haben.

Mittels eines Balanciertrittes im Spieltisch werden eine Vielzahl von Klappen im Schwellkasten stufenlos bewegt, wodurch die Lautstärke des Schwellwerksklanges fein differenzierbar ist und so den Notwendigkeiten der Begleitung subtil angepasst werden kann.

Die Spielanlage ist etwas abgerückt vom gesamten Werk als freistehender Spieltisch gebaut, wodurch die Organistin/der Organist selbst das Instrument als Ganzes günstig abhören und sie/er zusätzlich optischen Kontakt zu seitlich positionierten musizierenden Gruppen halten kann.

Prinzipiell wird jeder Impuls der Spielerin/des Spielers mechanisch vom Spieltisch zur Orgel übertragen. Das bedeutet größte musikalische Differenzierbarkeit bei gleichzeitig größtmöglicher Zuverlässigkeit des Systems.

Die Orgel ist zusätzlich mit einer Setzeranlage ausgestattet, die die Speicherung etlicher Klangmischungen im elektronischen Hintergrund erlaubt, um so jedem Wunsch nach Veränderung schnell und unkompliziert gerecht werden zu können.

In der Auswahl der verschiedenen Klangfarben, der Register des Instrumentes, wurde bei aller gebotenen Ökonomie neben einem gesunden prinzipalischen Klanggerüst des Hauptwerkes Wert gelegt auf vielfaltige Farbmöglichkeiten im Bereich der Grundstimmen.

Erst im jahrelangen musikalischen Einsatz des Instrumentes werden sich alle Klangmöglichkeiten erschließen lassen.

Planung und Ausführung

  • Disposition: Konrad Suttmeyer, Heinz-Norbert Wortmann, Elmar Krawinkel
  • Gehäuseentwurf: Elmar Krawinkel
  • Technische Leitung: Christian Grothe
  • Intonation: Thomas Heinemann

Disposition der Orgel:

I. Manual, Hauptwerk C - a'''

I. Manual, Hauptwerk C - a'''

Bordun 16` Kiefer, Deckblatt Esche
Principal 8` Prospektregister, 75% Zinn
Gedackt 8` 20% Zinn, Deckel gelötet, mit Stimmbärten
Gamba 8` 80% Zinn, mit Expressionen
Octave 4` 60% Zinn
Rohrflöte 4` 25 % Zinn, Deckel gelötet, mit Stimmbärten
Quinte 2 2/3` 40% Zinn
Waldflöte 2` 40% Zinn, konisch
Octave 2` Vorabzug aus Mixtur
Mixtur 5fach 2` 60% Zinn
Trompete 8` Kehlen Messing mit Zinnauflage, Nüsse in Elsbeere, Stiefel und Becher in Metall
Tremulant    
Zimbelstern    
II. Manual, Schwellwerk C - a'''

II. Manual, Schwellwerk C - a'''

Bordun 8` Fichte, Deckblatt Eiche
Holzflöte 8` Eiche konisch
Salicional 8` 80% Zinn, mit Expressionen
Vox coelestis 8` ab c°, 85% Zinn, mit Expressionen
Principal 4` 60% Zinn
Traversflöte 4` 40% Zinn, ab c' überblasend
Nazard 2 2/3` 40% Zinn
Octavin 2` 40% Zinn, ab c° überblasend
Terz 1 3/5` 40% Zinn
Larigot 1 1/3` Vorabzug aus Mixtur
Fourniture 4fach 1 1/3` 60% Zinn
Dulzian 16` Kehlen Messing, Stiefel und Nüsse in Elsbeere, Becher in Blei
Oboe 8` Kehlen in Messing, Stiefel und Nüsse in Elsbeere, Becher (in 40% Zinn)
Tremulant    
Pedal, C - f'

Pedal, C - f'

Violon 16` Eiche
Subbass 16` Kiefer, Deckblatt in Esche
Octavbass 8` Prospektregister 75% Zinn
Gedackt 8` aus Subbaß 16' mit Verlängerung
Choralbass 4` aus Octavbaß 8' mit Verlängerung
Posaune 16` Kehlen Messing, C-H beledert, c°-f' mit Zinnauflage, (Nüsse in Elsbeere, Becher und Stiefel in Eiche
Trompete 8` aus Posaune 16' mit Verlängerung